Der „Freundeskreis Württembergischer Ingenieure des Konstruktiven Ingenieurbaus“ stiftet einen jährlich zu vergebenen Geldpreis für Absolventen des Massivbaus und der Baustatik an der Universität Stuttgart.
Der Preis soll als „Emil -Mörsch-Studienpreis“ die Erinnerung an die außerordentlichen Verdienste aufrechterhalten, die sich Professor Emil Mörsch für die Technische Hochschule Stuttgart und für Lehre und Entwicklung der Stahlbetonbauweise in Deutschland und der Welt erworben hat. Er soll darüber hinaus die Verbindung der Baupraxis mit Lehre und Forschung an der Universität Stuttgart aufzeigen und förden.
Emil Mörsch wurde am 30. April 1872 in Reutlingen geboren. Nach seinem Studium am Polytechnikum (heute Technische Hochschule) in Stuttgart erhielt er 1894 zunächst bei der Württembergischen Straßen- und Wasserbauverwaltung eine Anstellung als Regierungsbauführer; 1899 erfolgte die Ernennung zum Regierungsbaumeister und eine Anstellung im Brückenbaubüro der Württembergischen Staatsbahn.
Conrad Freytag lernte ihn bei einer Baumaßnahme in Stuttgart kennen und vertraute ihm am 1. Februar 1901 die Leitung des Technischen Büros der Wayss & Freytag AG in Neustadt als Vorstand an. In dieser Funktion oblag ihm neben dem Tagesgeschäft die Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen für den „Eisenbeton“. Auf der Grundlage der Berliner Versuche befasste er sich u.a. mit der Ermittlung der Zug- und Druckelastizität von Betonkörpern mit Stahleinlagen, deren Scher- und Biegefestigkeiten sowie der Haftung von Bewehrungsstäben im Beton. Im Mai 1902 veröffentlichte er die Zusammenfassung seiner Arbeiten in der ersten Ausgabe seines Klassikers „Der Betoneisenbau, seine Anwendung und Theorie“. Nach einer Professur an der ETH Zürich zwischen 1904 und 1908 kehrte Emil Mörsch zu W&F zurück und wurde Direktor und Mitglied des Vorstandes. 1916 folgte er dem Ruf der Technischen Hochschule Stuttgart als Ordentlicher Professor für Statik der massiven Tragwerke, gewölbten Brücken und Eisenbetonbau, blieb der Wayss & Freytag AG aber als Berater weiterhin eng verbunden. Emil Mörsch war der herausragende Pionier des Stahlbetonbaus in Deutschland. Auch die Entwicklung des Spannbetons hat er maßgebend beeinflusst, indem er das Verfahren von Freyssinet durch sein Buch „Der Spannbetonträger“ einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Mörsch starb am 29. Dezember 1950 in Weil, einem Dorf bei Stuttgart.
Preisträger
Die Mitglieder des Freundeskreises Württembergischer Ingenieure des Konstruktiven Ingenieurbaus vergeben jährlich den Emil-Mörsch Studienpreis
Preisträger 2009
Preisträger – Institut für Konstruktion und Entwurf – Frau Professor Kuhlmann
Herr Dipl.-Ing. Andreas Kleiner
Das Thema der Diplomarbeit lautet:
Untersuchung der Robustheit und Kollapsresistenz von Stahl- und Verbundtragwerken - Numerische Simulation eines Stützenausfalls
Der Preis wurde im Rahmen der Diplom- und Doktor-Urkundenfeier überreicht von Herrn Dipl.-Ing. H. Bachmeier, Ed. Züblin AG, Stuttgart
Preisträger 2010
1. Preisträgerin – Institut für Konstruktion und Entwurf – Frau Professor Kuhlmann
Frau Dipl.-Ing. Katrin Stephan
Das Thema der Diplomarbeit lautet:
Untersuchungen zur Verbindungsmittelduktilität im Holzbau und deren Einfluss auf die Erdbebenbemessung
2. Preisträgerin – Institut für Baustatik und Baudynamik – Herr Professor Bischoff
Frau Dipl.-Ing. Martina Matzen
Das Thema der Diplomarbeit lautet:
2D NURBS Kollokations-Kontaktformulierung
Der Preis wurde im Rahmen der Diplom- und Doktor-Urkundenfeier überreicht von Herrn Dipl.-Ing. Achim Eutebach, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Boll und Partner, Stuttgart
Preisträger 2011
Preisträgerin – Institut für Konstruktion und Entwurf – Frau Professor Kuhlmann
Frau Dipl.-Ing. Stephanie Breunig
Das Thema der Diplomarbeit lautet:
Numerische Untersuchungen zur Tragfähigkeit von Stirnkehlnahtverbindungen in Abhängigkeit der Festigkeit des Schweißzusatzwerkstoffs
Der Preis wurde im Rahmen der Diplom- und Doktor-Urkundenfeier überreicht von Herrn Dipl.-Ing. Oliver Wolff,
Hilti Deutschland GmbH
Preisträger 2012
2012 wurde kein Studienpreis vergeben